Premiere in Rosengarten: Anlässlich des 240-jährigen Bestehens der ersten Krankenpflegeschule, welche 1781 in Mannheim gegründet wurde, fand unter dem Motto „Fachkräfte seit 1781“ am 24. September der erste Kongress Akademie der Universitätsklinikum Mannheim GmbH statt. „In den vergangenen 240 Jahren gab es viele Veränderungen in Gesundheitswesen. Die Komplexität der Versorgungsaufgabe wird immer größer. Moderne Therapien werden immer häufiger berufsgruppenübergreifend durchgeführt“, sagte Prof. Dr. Marcus Hoffmann, Direktor der Akademie in seiner Begrüßungsrede. Diese veränderten Anforderungen bedingen eine andere Qualifizierung der Gesundheitsfachberufe. Genau mit diesem Thema sich der Hauptkongress auseinander. So referierten zunächst einige Vertreter unterschiedlicher Berufsgruppen, darunter DTVA-Präsidentin, Christiane Maschek und der Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holsteins, Prof. Dr. Hendrik Hermann, über die Auswirkungen der neuen Berufegesetze auf die Praxis im Bereich MTA, Pflege, Notfallsanitäter und Physician Assistant, ehe es am Nachmittag beim Generalstabsarzt der Bundeswehr, Dr. med. Norbert Weller, um das Akademisierungspotential bei der Bundeswehr ging. Rechtsanwalt Dr. Peter Hüttl setzte sich mit den juristischen Aspekten der Neuverteilung von Aufgaben in der direkten Patientenversorgung auseinander.
Podiumsdiskussion mit zahlreichen Experten
Bei der von Prof. Dr. Marcus Hoffmann moderierten Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. med. Henrik Herrmann, Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Hennes (Geschäftsführer der Universitätsklinikum Mannheim GmbH), Yvonne Dintelmann (Pflegedirektorin der Universitätsklinikum Mannheim GmbH), Dr. med. Norbert Weller und Dr. Peter Hüttl ging es die verschiedenen Qualifizierungsmöglichkeiten der Gesundheitsberufe und um die Folgen für die Praxis. „Heute ist es wichtig, lebenslanges Lernen über die Berufsgruppen hinweg zu fördern“, sagte Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes. Daher müsse man den Mitarbeiter/innen eine lebenslange Perspektive in Haus bieten, sodass diese im Laufe ihrer Berufstätigkeit regelmäßig neue Kompetenzen dazugewinnen können, so Hennes weiter.
Klinische Praxis stand im Mittelpunkt
Zusätzlich fanden im Rahmen einer Parallelsession vormittags Vorträge zur klinischen Praxis der Kernspintomografie, der Protonenbestrahlung am Zentrum für Ionentherapie in der Schweiz und zur Bestrahlungstechnik Gammaknife am Uniklinikum Mannheim statt. Nach der Mittagspause folgten weitere Vorträge aus der Physiotherapie. Dabei ging es unter anderem um das motorische Lernen und die Mannheimer interprofessionelle Ausbildungsstation (MIA). Im Stamitzsaal drehte sich bei dem von der Fort- und Weiterbildung der Akademie organisierten Teilkongress alles um aktuelle Themen der Intensivpflege.
Nächster Kongress am 7. Oktober 2022 geplant
Prof. Dr. Marcus Hoffmann zog bei der Verabschiedung ein positives Fazit: „Wir hatten heute einen sehr interessanten Austausch und viele hochkarätige Vorträge“. Er freut sich bereits jetzt auf den 2. Akademiekongress am 7. Oktober 2022.